Sanierung und Umbau des alten Fischerhauses mit Atrium
Projektbeschreibung: Sanierung und Umbau des alten Fischerhauses mit Atrium, 2 Familienwohnhaus Neubau und Garage
Die Bauaufgabe hier bestand aus dem Erhalt des alten Fischerhauses im Dorfkern, fast direkt am Bodensee gelegen. Das jahrhunderte alte, marode, nicht denkmalgeschütze Gebäude musste komplett saniert werden. Das Dach drohte einzustürzen. Durch die nicht vorhandene Fundamente ergab sich eine starke Verformung der Decken und der Dachbalken.
Der Wunsch des Bauherren bestand neben der Sanierung und Ausbau des Fischerhauses zusätzlich aus der Schaffung von neuem Wohnraum, einem Neubau über 3 Geschosse für 2 zusätzliche Wohnungen im Garten an der Stelle der alter Scheune.
Auf dem schmalen und langen Grundstück mit schönem Garten auf der Rückseite befindet sich das alte Gebäude mit Scheune, direkt auf der Grundstücksgrenze gebaut, Der Neubau konnte nur in der Verlängerung des Fischerhauses errichtet werden. Mit dem Bau auf der Grundstücksgrenze, auf der keine Fenster geplant werden durften, ergab sich ein Belichtungsproblem, dem entwurflich Rechnung getragen werden mußte.
Die Grundidee des Neubaus entwickelte sich aus dieser Problemstellung des schmalen Grundstücks mit nahe Abstandsflächen zur Nachbarschaft, und der Belichtungsthematik.
Die Entwurfsidee des Neubaus bestand darin, nicht direkt an den Altbau anzubauen, sondern erst auf 6 Meter Abstand. Dieser Abstand wurde als Atrium, also halböffentlichen Raum, konzipiert, so dass Fenster und Haustüren in diesen Bereich eingebaut werden konnten und das Belichtungsproblem und die Erschließung zu lösen . Der dabei entstehende offene Raum kann im Sommer auch für anderweitige Begegnungen, z.B. Sommerfeste, genutzt werden.
Das Dach ist das verbindende Element von Alt und Neu, eine Art Spange. Dieses erstreckt sich über den Alt, den Neubau und das dazwischen gebaute Atrium in der alten Dachneigung des Bestandsdaches. In dieses Dach im Atrium wurde eine große Öffnung eingebaut, zum einen als Entrauchung der Erschließung, zum anderen wurde in die obersten Etage eine Dachterrasse aus Stahl hinein gehangen. Neben den Treppen der Erschließung runden der Einbau von Technikräumen und Bädern des Altbaus das Atrium zur Rückseite hin ab. Durch die nahe Seelage können keine Keller erbaut werden. In dieses Dach wurde unterhalb der Dachterrasse noch eine Solaranlage für Warmwasser und Heizungsunterstützung eingebaut.
Altbau:
Der Altbau besteht aus 4 Geschossen im Gegensatz zu den 3 des Neubaus, mit teilweise sehr niedrigen Holzbalkendecken, deren Balken aus Gründen der Höhengewinnung sichtbar hergestellt wurden und die eigentliche Decke ca 15 cm höher errichtet wurde und sich mehr Raumhöhe ergab. Marode Bauteile des alten Fischerhauses wurden ausgetauscht, das Gebäude erhielt umlaufend neue Fundamente, Holz Fenster mit historischer Anmutung, eine besondere Aussendämmung mit sehr wasserdampfdiffusionsoffener Holzweichfaser, mit Lehm Innen sowie mineralischem Aussenputz. Das Gebäude wurde mit einer modernen Gas Heizung mit Solaranlage versehen.
Im Inneren wurden immer wieder die historisch besonders erhaltenwerten Elemente hervorgehoben und erneuert, die alten Holzböden ergänzt oder im Sinne des historischen Gebäudes neu erstellt. Die kleinen neuen modernen Bäder sind im Atrium untergebracht und vom Altbau aus erschlossen. Das Dach wurde neu besonders gegen Sommerhitze geschützt, erbaut. Moderne Einbauten wie Stahlwangentreppen und raumhohe Glasemente bilden einen bewussten Kontrast zum Bestand.
Neubau:
Das Gebäude besteht aus 3 Geschossen mit 2 Wohnungen. Hier wurden großformatige bodentiefe Holz Fenster auf der Giebelseite eingebaut, die bei nur 3 seitiger Belichtung maximalen Sonneneinfall ergeben. Ein besonderer Sonnenschutz wurde integriert.
Das Gebäude entspricht den modernen Anforderungen an Schall, Brand und Wärmeschutz.
Garage:
Ergänzt wird das Konzept durch den Neubau einer Garage, in der ein Segelboot untergebracht werden kann.